Sonntag, 10. Oktober 2010

Sohlgleiten

Angesichts niedriger Wasserstände im weiteren Umfeld haben wir uns für heute den Donau-Abschnitt vorgenommen, den wir zuletzt im November vor zwei Jahren zusammen mit Claudius und Liesl gepaddelt sind. Das ist die Strecke von Blochingen bis Binzwangen.
Wir waren zu sechst und das Stech- und Doppelpaddel-Verhältnis war ausgeglichen. Wieder galt es vier ansehnliche Schwälle hinunter zu sausen und im Unterwasser in den Turbulenzen herumzuspielen.
Ich habe trotz anfänglich trübem Wetter viele Bilder gemacht, von denen nur wenige wirklich ansehnlich sind und Rolf hat so viele gemacht, dass er ein paar bessere aus hunderten guten heraus gesucht hat - die habe ich jetzt in einer Diaschau abgelegt.

An einzelnen dieser Schwälle haben wir die Boote wieder hoch getragen um sie noch einmal hinunter zu sausen und dann mal ins andere Kehrwasser einzuschwenken. Es kam zu einigen Kenterungen die aber - spätestens in Hundersingen, wo die Sonne herauskam und angesichts der noch erträglichen Wassertemperaturen - nicht weiter tragisch waren.
Andreas gelang es mehrfach nach Kenterungen wieder hoch zu rollen. In Hundersingen haben wir die langen Boots- rutschen besonders intensiv begutachtet bevor wir sie hinunter gefahren sind. Erfreulicherweise gab es da keine Baumhindernisse.


Als wir Hundersingen hinter uns gelassen hatten mussten wir einen ziemlich langen eher langweiligen Abschnitt Richtung Binzwangen abpaddeln und nahmen uns vor künftig die Autos schon in Hundersingen abzustellen. Dann sahen wir von weitem Binzwangen und stießen auf eine Renaturierungsmaßnahme, die die Wanderpaddler sicher zur Verzweiflung bringen wird, bei uns aber einiges Entzücken auslöste. Dort wurde auf einer Strecke von 100 Metern eine Sohlgleite angelegt, die einen wunderbaren Wildwasser- parcours bildet. Diesen Abschnitt haben die meisten zweimal befahren, manche auch dreimal; einzelne haben ihn auch abgeschwommen, was ein wenig holprig sein kann.



Schlappe 50 Meter weiter unten kommt die Aussatzstelle, wo wir uns umzogen und die Boote wieder auf den Vehikeln vertauten. Rolf pflegt das - seiner Vorliebe für knallgrünes Tauwerk folgend - besonders gründlich zu tun. Ich finde ja Boote brauchen auch auf dem Autodach ein klein wenig Bewegungsfreiheit...
Die Rückfahrt über die sonnige Schwäbische Alb in strahlenden Herbst- farben war ein würdiger Abschluss.