Montag, 13. April 2009

In bester Gesellschaft

Heute habe ich - inspiriert durch die Samstägliche Tour mit Rolf - eine schon seit langem geplante Befahrung von ziemlich exakt 2,3 Flusskilometern des Neckar realisiert.
Zunächst bin ich mittags zum Golfklub in Sulzau gefahren und habe dort das Auto zwischen all die Limousinen und "Edelkombis" geparkt*. Dann habe ich das Boot in den Neckar gesetzt und bin flussauf gepaddelt und gestakt.
Schon auf den ersten 100 Metern bekam ich Zweifel, ob sich mein Vorhaben, bis zum Naturwehr mitten auf dem Golfplatz zu kommen, wirklich umsetzen ließe - die Strömung ist fortwährend recht stark, mein Trainingsstand, was das Poling angeht, ist miserabel und die umherschwirrenden Golfbälle (einer schlug einige Meter neben mir in den Neckar ein) erschweren das Unternehmen zusätzlich. Ich hatte vorsichtshalber einen Helm mitgenommen und setzte den an den neuralgischen Punkten auch auf. Im Wasser und auch am Ufer lagen diverse Golfbälle, ich konnte es mir nicht verkneifen den einen oder anderen (8!) mitzunehmen. Ich kann diese Dinger einfach nicht liegen lassen...
Aber ich kam voran. Einmal begegnete mit ein etwas verdutzt aussehender Kajakpaddler (ohne Helm).




Auf dem Luftbild habe ich lediglich die Fahrt flussaufwärts eingezeichnet - ich habe bevorzugt die Innenkurve genommen und musste deshalb zwei mal eine "Seilfähre" exerzieren.
Ganz allmählich arbeitete ich mich Flussaufwärts, paddelnd, stakend und gelegentlich auch treidelnd (wo das Ufer frei genug ist wäre es albern sich mit der Polingstange abzumühen, wenn man das Boot hinter sich her ziehen kann).
Schließlich kam ich nach ca. anderthalb Stunden beim Naturwehr an, zog das Boot hoch, legte am Ufer an und kochte mir erstmal mit meinem formidablen JetBoil-Kocher rasend schnell einen Kaffee (ich habe mir den Kaffeedrücker für den Topf geleistet - eine Investition, die ich nicht bereue).



Den Kaffee trank ich dann in aller Ruhe während ich auf einer komfortablen Bank sitzend den Golfern bei ihrem schweißtreibenden Sport zusah.
Die anschließende Abfahrt zurück zum Auto dauerte so ca. 10 Minuten (naja, vielleicht warens 15 weil ich ja am Wehr unbedingt durch die höchsten Wellen fahren musste was zur Folge hatte, dass ich erst mal wieder anlegen und das ganze Spritz- und Schwallwasser aus dem Boot ausleeren musste).
* Wer mir jetzt erzählen will, dass der Golfsport in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist sollte sich bitte erst einmal ein wenig mit unserer gesellschaftlichen Realität befassen.

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